Eine Reise voller Überraschungen und herzlicher Begegnungen

Nach unserem Aufbruch in Kroatien führte uns unsere Reise durch die beeindruckenden Landschaften von Bosnien-Herzegowina bis nach Montenegro. Die Fahrt war ein Erlebnis für sich, geprägt von abwechslungsreichen und grünen Landschaften, die uns stets neue Ausblicke boten.
In Montenegro angekommen, fanden wir in Nikšić einen herzlichen Empfang. Unsere erste Station war eine Schule, bei der auch die Pfadfindergruppenstunden stattfinden. Die Suche nach der Schule erwies sich als einfacher als erwartet, denn die Hilfsbereitschaft der Montenegriner war überwältigend. Ein Autofahrer hielt sogar an, stieg aus und bot uns seine Hilfe an, um den Weg zu finden.

Natur und Stadt.

Nachdem wir unser Ziel erreicht hatten, nutzten wir die Gelegenheit, die Umgebung zu erkunden. Nikšić bot viele versteckte Schätze, darunter die malerischen Seen Slansko und Krupac, die perfekte Orte zur Abkühlung waren. Das klare, erfrischende Wasser war genau das Richtige nach der langen Fahrt. Neben den Seen entdeckten wir die beeindruckende Ruine der Bedem Fortress, die einen fantastischen Blick über die Stadt bot. Unser Aufenthalt wurde noch besonderer durch ein zufällig entdecktes Fest in der Stadt. Die lebhafte Atmosphäre zog uns sofort in ihren Bann, und wir hatten die Chance, eine lokale Band kennenzulernen.

Mit den Pfadfinder*innen vor Ort führten wir einen spannenden Workshop zum Thema eigene Identität, Vorurteile und Stereotype durch. Die Diskussionen waren lebhaft und zeugten von tiefen persönlichen Erfahrungen. Zum einen gibt es zu fast jedem Land auf dem Balkan Stereotype, die in den Köpfen verankert sind. Zum anderen haben viele bereits im Alltag Vorurteile bezüglich ihrer Identität schon erlebt. Gemeinsam überlegten wir, wie man in Zukunft mehr Toleranz in das eigene Leben und zu anderen bringen kann.

Darüber hinaus tauschten wir Rezepte, Spiele und Projektideen aus. Die Pfadfinder*innen zeigten uns stolz Teile ihrer lokalen Kultur und führten uns durch die Stadt. Sie präsentierten uns lokale Spezialitäten zum Essen, wie zum Beispiel einen typischen Käse. Außerdem zeigten sie uns die traditionellen Kostüme, die bei den Volkstanzveranstaltungen getragen werden. Viele der Pfadfinder*innen tanzen selbst bei diesen Folklore-Tänzen mit und gaben uns einen faszinierenden Einblick in diese lebendige Tradition.

Spiel Montenegro - Mace-topa, kuc-kui

Herkunftsland: Montenegro

Kurzbeschreibung:

Dieses Spiel wurde in früheren Zeiten gespielt, als es noch keine Telefone gab.

Spieleranzahl: 6+

Dauer:
Solange die Freunde möchten

Spielanleitung:

Ein Ball – ein Kinderspielzeug oder das wichtigste in zahlreichen Mannschaftssportarten (Volleyball, Basketball, Handball, Wasserball, Fußball) – hatte in unserem traditionellen Erbe nicht das heutige Aussehen oder die heutigen Eigenschaften. Er wird aus Lumpen hergestellt, die mit Schnur und Kuhhaaren im Frühling, wenn das Vieh haart, zusammengebunden werden. Der Ball war gerade so groß, dass er in eine Faust passte und wurde „krpenjača“ oder Ball genannt. Der Name des Spiels war mace-topa, kuc-kui, und es wurde im Freien „zwischen den Mannschaften“ mit einem Lumpenball gespielt.

 

  • Vorbereitung:
    • Die Spieler werden in zwei Gruppen aufgeteilt. Dies geschieht durch Zählen oder eine andere Methode zur fairen Aufteilung.
    • Die beiden Gruppen stellen sich in einem Abstand von ein paar Metern gegenüber auf.
  • Spielbeginn:
    • Ein Spieler aus der Gruppe, die den Ball hat, wird ausgewählt und er/sie muss den Ball transportieren
    • Alle Spieler der Gruppe bücken sich und legen ihre Hände zwischen die Beine, sodass der Gegner nicht sieht, wer den Ball hat.
  • Spielverlauf:
    • Die Spieler der Gruppe mit dem Ball laufen in Richtung der gegnerischen Mannschaft, während sie sich vermischen.
    • Der Spieler mit dem Ball versucht, auf die andere Seite der Wiese zu gelangen, ohne gefangen zu werden.
    • Wenn der Spieler mit dem Ball jemanden aus der gegnerischen Gruppe trifft, versuchen die restlichen Spieler der gegnerischen Mannschaft, den Ball zu erobern und ihn zurück zu ihrer Seite zu bringen.
  • Fangregel:
    • Wird der Spieler mit dem Ball gefangen, wechselt der Ball zur gegnerischen Mannschaft, und das Spiel beginnt von vorne.
    • Wird der Spieler nicht gefangen und erreicht die andere Seite der Wiese, gewinnt seine Mannschaft einen Punkt und das Spiel beginnt von vorne.
  • Punktesystem:
    • Jede erfolgreiche Überquerung der Wiese mit dem Ball ohne gefangen zu werden, bringt der Mannschaft einen Punkt.
    • Die Mannschaft, die nach einer vereinbarten Zeit die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.

 

Diese Spielweise und die Regeln des Spiels erinnern für einen Moment an Rugby-Matches.

Spielmaterialien:

Alles, was man braucht, sind eine Menge Freunde und ein Ball

Altersgruppe:
4+

Beigetragen von:
OI „Dragan Cerović-Gigo“, Nikšić, Montenegro

   

Rezept Montenegro - Kačamak

Herkunftsland: Montenegro

Kurzbeschreibung:

Ein traditionelles montenegrinisches Gericht, sehr nahrhaft, einfach und schmackhaft, aber auch kalorienreich. Ein Gericht, das man unbedingt probieren muss, wenn man in Montenegro ist.

Zubereitungszeit: 90 Minuten

Zutaten für vier Personen:

  • 1 kg Kartoffeln
  • 600 g Mehl
  • 250 g „Skorup“
  • 300 g Käse
  • Salz

Erklärung: Skorup ist alter „Kajmak“. Kajmak ist eine dicke Fettschicht, die sich auf gekochter und abgekühlter Milch bildet. Traditionell wird er in den montenegrinischen Bergen hergestellt.
Wenn dieser nicht vorhanden ist kann Ricotta als Ersatz genutzt werden.

Zubereitungsschritte:

  1. Kartoffeln vorbereiten: Kartoffeln schälen, vierteln und in leicht gesalzenem Wasser kochen, dabei etwas mehr Wasser verwenden als üblich.
  2. Kartoffeln kochen: Wenn die Kartoffeln weich sind und unter einer Gabel zerfallen, einen Teil des Wassers abgießen, aber nicht wegschütten. Dann das Mehl über die Kartoffeln streuen. Viele bereiten Kačamak auch mit Maismehl zu.
  3. Mehl hinzufügen: In der Mitte des Mehls eine Vertiefung machen, damit das Wasser herausfließen kann. Diess Wasser über das Mehl und die Kartoffeln gießen und alles bei niedriger Hitze weitere 20 Minuten kochen.
  4. Kačamak zerkleinern: Der Kačamak sollte nun zerdrückt werden, dazu verwendet man ein spezielles Werkzeug, den Kačamalj. Alternativ kann auch ein guter Holzlöffel oder in der modernen Variante ein Mixer verwendet werden.
  5. Kačamak rühren: Der Kačamak muss bei niedriger Hitze kräftig gerührt werden, um eine homogene, glatte Masse aus Kartoffeln und Mehl zu erhalten. Ist die Masse zu dick, kann etwas von dem abgetrennten Kochwasser hinzugefügt werden. Dieser Rührvorgang dauert 10-15 Minuten.
  6. Käse und Skorup hinzufügen: Gegen Ende des Rührens den zerkleinerten Käse und Skorup in eine Pfanne geben, leicht schmelzen lassen und alles in den Kačamak einrühren. In Montenegro sagt man dazu „smočite ga“.
  7. Servieren: Wenn alter fetter Käse verwendet wird, wird dieser zusammen mit dem Skorup so weit schmelzen, dass man ihn nicht mehr sieht, aber seinen perfekten Geschmack bemerkt. Bei der Verwendung von jungem Käse wird dieser nicht vollständig schmelzen und sich wie Kaugummi durch den Kačamak ziehen. Zum Schluss den warmen Kačamak mit hausgemachter saurer Milch servieren.

Schwierigkeitsgrad: Schwer

Tipps und Variationen:

Es gibt eine Regel für Kačamak: Es gibt kein gutes Kačamak, solange der Gastgeber nicht schwitzt.

Beigetragen von:
OI “Dragan Cerović-Gigo”, Nikšić, Montenegro

   

Aktion Montenegro - Ehrenamtliche Hilfe der lokalen Gemeinschaft

Herkunftsland: Montenegro

Kurzbeschreibung:

Das Projekt basiert auf ehrenamtlicher Arbeit und wurde von uns während der Coronavirus-Pandemie geleistet.

Ziel: Hilfe für unsere Gesellschaft leisten.

Dauer: Variabel

Altersempfehlung:
Alle Altersgruppen, insbesondere junge Menschen

Benötigte Materialien:

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

Dieses Projekt involvierte junge Menschen aller Altersgruppen in den Prozess des ehrenamtlichen Engagements. Jungen und Mädchen jeden Alters waren mehr als glücklich, unserer Gemeinschaft in schwierigen Zeiten zu helfen.

Durch dieses Projekt waren unsere Pfadfinder Teil des Call Centers, des Bergrettungsdienstes und des Roten Kreuzes. Der Bergrettungsdienst und das Rote Kreuz lieferten mit großer Unterstützung unserer Pfadfinder erfolgreich Lebensmittel an isolierte Familien oder an Personen, die durch das Coronavirus gefährdet waren.

Tipps / Hilfestellungen:

Link / Download:

Beigetragen von:
OI „Dragan Cerović-Gigo“, Nikšić, Montenegro

   

Die letzten Tage unseres Aufenthalts verbrachten wir am wunderschönen See Skadarsko Jezero. Hier konnten wir nicht nur die atemberaubende Natur genießen, sondern auch an einer entspannten Bootsfahrt teilnehmen, die uns die Vielfalt der Flora und Fauna des Sees näherbrachte.

Eindrücke.

Zusammenfassend war unser Besuch in Montenegro eine wunderbare Erfahrung. Wir erlebten spannenden Austausch, lernten viel über die lokale Kultur und knüpften bleibende Freundschaften mit den Pfadfinder*innen. Die herzliche Gastfreundschaft und die vielen positiven Erlebnisse werden uns noch lange in Erinnerung bleiben.

Bleibt dran für weitere Berichte und Erlebnisse aus den kommenden Ländern unserer Tour 🎊