In diesem spannenden Interview erzählen Anna-Lena und Sebastian von ihrer geplanten Weltreise, bei der sie 30.000 Kilometer zurücklegen wollen, um verschiedene Pfadfindergruppen weltweit zu treffen. Erfahrt mehr über die Herausforderungen beim Umbau ihres einzigartigen Fahrzeugs, ihre Vorbereitung auf die Reise und die besonderen Erlebnisse, die sie auf ihrer Probe-Tour bereits gesammelt haben. Lasst euch von ihrer Begeisterung anstecken und taucht ein in die Welt der Pfadfinderbewegung!
MARION: Anna-Lena und Sebastian, schön, dass ihr da seid. Anna-Lena, wir haben gehört, dass es um eine riesige Weltreise geht. Ihr plant knapp 30.000 Kilometer. Das ist eine Menge Stoff, wenn ich an eine normale Urlaubsreise denke. Wie wollt ihr das zurücklegen? Ihr geht ja nicht zu Fuß, oder?
ANNA-LENA: Nein, zu Fuß wären wir ewig unterwegs. Wir haben lange darüber gesprochen, welche Reiseform für uns am besten wäre, auch basierend auf unseren bisherigen Reisen, wie Roadtrips. Wir haben entschieden, dass wir ein fahrbares Zuhause brauchen, das uns als Wohn- und Arbeitsplatz dient. So können wir unser Projekt in die Welt tragen. Es ist wichtig, einen Raum zu haben, der für uns als Familie, vor allem für unsere Tochter, Orientierung und Stabilität bietet.
MARION: Ihr habt also euer Haus praktisch dabei, aber es ist kein gewöhnliches Wohnmobil, oder Sebastian? Ihr habt da, glaube ich, ein paar PS mehr drunter?
SEBASTIAN: Ja, aber so viele PS sind es gar nicht. Wir haben uns für ein älteres Fahrzeug entschieden, weil moderne Wohnmobile oder umgebaute Sprinter oft zu viel Elektronik haben, die in den Ländern, in die wir reisen, nicht immer repariert werden kann. Wir haben uns für ein altes Feuerwehrfahrzeug entschieden, das ausgemustert wurde. Unser „Scouti“ ist ein Mercedes-Benz 1222, den wir neu belebt haben und der uns jetzt durch die Welt tragen wird.
MARION: Wo habt ihr das Fahrzeug gefunden? Gibt es Feuerwehren, die das auf eBay Kleinanzeigen verkaufen?
SEBASTIAN: Meistens werden solche Fahrzeuge versteigert. Da wir beide keine Kfz-Grundausbildung haben, haben wir eine Werkstatt gefunden, die uns beim Umbau unterstützt hat. Dort haben wir zufällig diese alte Feuerwehr gesehen. Ich habe mich sofort verliebt, es ist ein einfaches, aber robustes Fahrzeug, das uns in vielen Lebenslagen unterstützen wird.
MARION: Anna-Lena, ihr habt das Fahrzeug aber nicht so gelassen, wie es war, oder? Ihr habt einen größeren Umbau vorgenommen?
ANNA-LENA: Genau, wir haben einen größeren Umbau vorgenommen. Der hintere Materialwagen wurde entfernt und die Karosserie generalüberholt. Anstelle des Materialwagens haben wir eine neue Wohnkabine bauen lassen, die wir selbst ausgebaut haben. Wir haben die Fahrerkabine verkürzt, um mehr Platz in der Wohnkabine zu schaffen. Es war ein langer Prozess, aber jetzt haben wir ein maßgeschneidertes Zuhause auf Rädern.
MARION: Das klingt nach viel Arbeit. Sebastian, warst du der passionierte Ausbauer, oder wie habt ihr das gemacht?
SEBASTIAN: Ja, wir haben viel durch Learning by Doing gelernt. Es gibt viele Ressourcen und Literatur, die uns geholfen haben, die Grundlagen zu verstehen. Ich habe mich intensiv mit einem 600-seitigen Handbuch beschäftigt, um alles theoretisch zu verstehen und dann praktisch umzusetzen. Außerdem haben wir viel Unterstützung aus unserem Team und von Familienmitgliedern bekommen, die uns mit ihrem Wissen geholfen haben.
ANNA-LENA: Es war definitiv mehr als nur Learning by Doing. Wir haben viele Abende damit verbracht, den Grundriss zu planen und sicherzustellen, dass alles passt. Es war eine Herausforderung, vor allem, weil die Kabine nicht fertig war, als wir mit dem Bau der Möbel beginnen mussten.
MARION: Das klingt nach einer intensiven Arbeit. Wart ihr stolz, als ihr das Fahrzeug endlich fertig hattet und zur ersten Ausfahrt losgefahren seid?
SEBASTIAN: Ja, absolut. Es war ein tolles Gefühl, alles zusammengebaut zu sehen. Wir haben viel Unterstützung von unserem Team bekommen, besonders im Bereich Elektrik und Holzarbeiten. Ohne diese Hilfe hätten wir es nicht geschafft. Es war ein echtes Teamprojekt, bei dem auch unsere Familien viel Unterstützung geleistet haben.
MARION: Das klingt nach einem spannenden Moment. Wie war es, als ihr das Fahrzeug zum ersten Mal in Aktion gesehen habt?
ANNA-LENA: Es war ein langer Prozess, aber als wir das Fahrzeug in unserem gewünschten Lila gesehen haben, war es ein besonderer Moment. Es war wie der Moment, wenn man ein Haus kauft und den Schlüssel umdreht. Es war aufregend, damit zu fahren und zu sehen, wie alles funktioniert.
MARION: Habt ihr beide einen Lkw-Führerschein gemacht, um das Fahrzeug fahren zu können?
ANNA-LENA: Ja, wir haben beide den Lkw-Führerschein gemacht, um das Fahrzeug fahren zu können. Es war uns wichtig, dass wir beide fahren können, vor allem auf einer so langen Reise.
MARION: Sebastian, wie lief die erste Ausfahrt? Hattet ihr eine Probefahrt gemacht?
SEBASTIAN: Ja, wir haben eine Probefahrt gemacht und einige Dinge getestet. Es lief nicht alles perfekt, aber es war eine gute Gelegenheit, das Fahrzeug besser kennenzulernen. Es gab einige kleinere Probleme, aber insgesamt war es eine positive Erfahrung.
MARION: Wie war es für euch, als ihr auf eurer Probe-Tour unterwegs wart? Hat es sich schon nach Weltreise angefühlt oder war es eher eine Erholungsreise?
ANNA-LENA: Es war eher eine Erholungsreise. Wir hatten uns ursprünglich mehr Aktivitäten vorgestellt, aber aufgrund von Verzögerungen beim Truck haben wir entschieden, uns auf die Erholung zu konzentrieren. Wir haben das Fahrzeug getestet und waren auf einem Campingplatz, um zu sehen, wie alles funktioniert.
MARION: Konntet ihr auch Offroad fahren?
ANNA-LENA: In Europa ist das schwieriger, aber wir haben einige Landstraßen ausprobiert. Es war wichtig, ein Gefühl für das Fahrzeug zu bekommen, besonders auf der Autobahn. Es war eine gute Gelegenheit, das Fahren zu üben und den Grundriss zu testen.
SEBASTIAN: Es ist interessant, wie mechanisch alles ist. Es war eine Herausforderung, sich an die neue Dynamik zu gewöhnen, besonders beim Schalten.
MARION: Wie fühlt es sich an, das Fahrzeug zu fahren? Ist es sehr laut, oder kann man sich noch unterhalten und Musik hören?
SEBASTIAN: Es ist nicht zu laut, man kann sich noch unterhalten und Musik hören. Es gibt natürlich Raum für Verbesserungen, besonders was die Dämmung angeht, aber es ist in Ordnung.
MARION: Und wie geht es eurer Tochter? Hat sie sich im Fahrzeug wohlgefühlt?
ANNA-LENA: Sie hat sich sehr gut angepasst. Wir haben sie auf die Reise vorbereitet und sie hat es genossen. Es war für sie wie ein Abenteuerspielplatz, und sie hat es geliebt, allen Menschen zu winken und neue Dinge zu entdecken.
MARION: Ihr teilt euer Leben ja auch durch Videos. Wie plant ihr das, oder filmt ihr einfach spontan?
SEBASTIAN: Wir haben in der Ausbauphase viel dokumentiert und planen für die Weltreise grob, was wir zeigen wollen. Es wird aber auch viel Spielraum für spontane Eindrücke und Erlebnisse geben.
MARION: Anna-Lena, wie teilt ihr die Aufgaben beim Filmen und Fotografieren auf?
ANNA-LENA: Bisher haben wir das zusammen gemacht, Sebastian war hinter der Kamera und ich habe Interviews geführt. Wir werden sehen, wie wir das auf der Reise organisieren, aber es wird sicher eine Kombination aus beidem geben. Auch unsere Tochter wird eine Rolle spielen und ihre Eindrücke festhalten.
MARION: Das klingt sehr spannend. Vielen Dank, dass ihr uns Einblicke in euer Fahrzeug und eure Vorbereitungen gegeben habt. Ich freue mich auf eure Videos und wünsche euch viel Erfolg bei der World Tour of Scout Movement!
SEBASTIAN & ANNA-LENA: Danke, es war uns eine Freude!